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In 5 Schritten zum eigenen Kräutergarten

Majoran im Kräutergarten

Majoran im Kräutergarten Foto: © Andy Hoech – stock.adobe.com

Die Apotheke der Natur bietet eine Vielfalt an Heilkräutern, die unsere Beschwerden und Krankheiten heilen können. Findet auch ihr heraus, wie ihr fast jeder Krankheit mit den passenden Heilkräutern und Heilpflanzen den Kampf ansagt. 

 Ein gesundes Leben erfordert eine natürliche Heilung und Vorbeugung, denn Medizin sollte dem Körper helfen und ihn nicht mit Chemie versorgen, die ihm stattdessen schadet. Lernt viele Heilkräuter und Heilpflanzen kennen, die ihr unbesorgt gegen eine Vielzahl von Beschwerden einsetzen könnt, für einen gesunden Körper und ein erhöhtes Wohlbefinden

Der Duft blühender Kräuter, das Summen der Bienen und Hummeln, die verschiedenen Schattierungen des Grüns der Kräuter – das ist etwas Königliches. Kräuter verleihen jeder Mahlzeit eine besondere Note und sind die beste Dekoration für jedes Gericht. Auf der anderen Seite sind Heilkräuter die Basis der Gesundheit. Sie sind Grundlage eines guten Ökosystems und tragen zu einem stabilen und schädlingsfreien Garten bei. Man kann sagen, jeder Mensch mit einem Kräutergarten ist in Besitz eines kleinen Wunders und eines der glücklichsten Orte auf der Welt zugleich.

5 Schritte zum wunderbaren Kräutergarten

In diesem Kapitel gehen wir auf die folgenden Schritte genauer ein. Hier schon einmal ein Überblick darüber, was du für deinen erfolgreichen Kräutergarten brauchst.

  • Schritt 1: Standort wählen
  • Schritt 2: Boden vorbereiten
  • Schritt 3: Kräuter auswählen
  • Schritt 4: Pflanzen
  • Schritt 5: Pflegen und Ernten

Schritt 1: Standort wählen

Für einen Kräutergarten brauchst du nicht viel Platz. Ein kleiner Balkon oder ein großer Blumenkübel ist bereits genug, um zu starten. Falls du Platz für einen größeren Garten hast, kannst du deinen Kräutergarten natürlich nach und nach ausweiten. Wie sind deine Umstände? Wohnst du in einer Stadt und möchtest du deinen Balkon in einen blühenden Kräutergarten verwandeln? Lebst du in einer Wohnung und möchtest du deine Lieblingskräuter von der Fensterbank frisch ernten? Oder wohnst du auf dem Land und startest gerade deinen eigenen Bauerngarten? Hast du Platz, um neue Beete anzulegen?

In welcher Situation du dich auch befindest, wichtig ist, dass du dir deinen Traumgarten an deinem Standort vorher gut vorstellst. Überlege nicht, was du für möglich hältst, sondern traue dich zu träumen. Wie sähe dein absoluter Traumgarten an dem Ort, an dem du dich befindest, aus? Nimm dir die Zeit dir alles genau auszumalen. Stelle dir vor, wie du durch deinen eigenen Kräutergarten gehst und deine Lieblingskräuter erntest und daraus ein schmackhaftes Gericht zubereitest oder wie du im Sommer deinen Gästen einen wunderbaren Eistee aus eigenen Kräutern anbietest. Kannst du dich an diesem Ort in deinem Kräutergarten sehen? Dann hast du erfolgreich deinen Kräutergarten-Standort gewählt.

Als nächstes gilt es, dir deinen Standort genauer anzuschauen. Wo in deinem Kräutergarten geht die Sonne auf und wo geht sie unter? Welche Bereiche deines Kräutergartens liegen sonnig und welche eher schattig? Gibt es Bereiche, die höher liegen als andere? Ist es an deinem Standort eher windig oder meist windstill? Gibt es höher gelegene Pflanzen oder Bäume, die Schatten geben? All das hat Auswirkungen auf deinen „Pflanzplan“ und auf die Vorbereitungen, die du treffen musst, um dein Ziel zu erreichen.

Schritt 2: Boden vorbereiten

Nachdem der perfekte Standort für deinen persönlichen Kräutergarten gefunden ist, geht es nun um eine solide Basis für deinen Kräutergarten: den Boden. Ein erfolgreicher Garten hängt entscheidend von der Qualität deines Bodens ab. Daher ist dies hier der Schritt, bei dem es sich lohnt auf Qualität zu achten und Zeit und Mittel zu investieren.

Hast du dich für einen Garten in Kübeln, Töpfen oder Pflanzkästen entschieden? Achte unbedingt darauf, dass alle deine Gefäße Löcher zum Ablaufen von Wasser haben. Die wenigsten Kräuter können mit Staunässe umgehen. Daher ist es sehr wichtig auf einen geeigneten Wasserablauf zu achten. Falls deine Gefäße keine Löcher haben, lassen sich diese oft unkompliziert mit einem Akkuschrauber und einem dicken Bohrer bohren. Nun deckst du diese Löcher mit einer Schicht Steinchen ab, damit das Wasser nicht zu schnell austritt und die Erde nicht rausrieselt. Die Steinschicht bedeckst du nun entweder mit einer dünnen Schicht kleiner Stöckchen oder Holzraspel. Wenn du so etwas nicht greifbar hast, kannst du auch ein paar Schichten schwarz-weißes Zeitungspapier über die Steine legen (auf keinen Fall beschichtetes Papier benutzen). Nun ist es an der Zeit deine Kräutererde hinzuzufügen. Worauf du dabei achten musst, haben wir ja schon besprochen. Fülle deine Gefäße nun zu drei Viertel mit der Erde. Jetzt bist du bereit für Schritt 3. Du kannst die nächsten zwei Absätze überspringen.

Hast du dich für einen Garten in einem Hochbeet oder einer Kräuterschnecke entschieden? Hochbeete und auch Kräuterschnecken leben von verschiedenen Bodenschichten. Der klare Vorteil: Kräuter können sich lange von den Mineralreserven der Bodenschichten ernähren und gedeihen in der Regel auch ohne viel Nachdüngung sehr gut. Bevor du dein Beet anlegst, legst du die Fläche am besten mit einer dicken Schicht Zeitungspapier aus (auch hier kein beschichtetes Papier benutzen). So hast du eine Sperrschicht für Unkraut geschaffen und sparst eine Menge Zeit für dessen Beseitigung. Als nächsten legst du eine Lage Kaninchendraht auf die Zeitung. Das verhindert, dass Wühlmäuse oder andere Tierchen dein Beet von unten durchgraben und die Wurzeln deiner Kräuter fressen. Nun baust du die Umrandung je nach Vorliebe. Im Internet findest du die verschiedensten Ideen und Möglichkeiten eine Umrandung für dein Beet zu gestalten. Als nächstes kommt in dein Beet eine Schicht aus kleinen Steinen oder Schotter. Darauf gibst du grobe Zweige oder Baumschnitt, bis die gesamte Fläche bedeckt ist. Danach folgt eine Schicht aus dünnen Zweigen. Wenn du die Möglichkeit hast Kuh- oder Hühnermist zu erhalten, fülle diesen nun als nächste Schicht in dein Beet. Danach mischst du deine Erde mit Kompost und Sand und füllst dein Beet damit auf. Nun ist dein Beet zum Bepflanzen vorbereitet. Überspringe den nächsten Absatz und gehe gleich weiter zu Schritt 3.

Hast du dich für einen Garten auf freier Fläche entschieden? Nachdem du den Startstandort für deinen Kräutergarten auf freier Fläche ausgewählt hast, hast du nun zwei Möglichkeiten. Entweder du bearbeitest deinen vorhandenen Boden oder du umrandest deine Beete zum Beispiel mit Steinen und häufst Erde auf den vorhandenen Boden auf. Wenn du dich für die erste Variante entscheidest, ist es wichtig die Erde zu lockern und möglichst alle sogenannten Unkräuter und Gras, am besten mit Wurzeln, zu entfernen. Entferne auch die größeren Steine. Danach schaue dir die Beschaffenheit deiner vorhandenen Erde in der obersten Schicht, der sogenannten Humusschicht, genau an. Die meisten Kräuter benötigen gut wasserdurchlässigen, etwas sandigen Boden. Wenn dein Boden diese Beschaffenheit nicht hat, füge Sand hinzu und vermische die vorhandene Erde damit. Als nächstes mische Kompost unter. Damit ist dein Beet bereit für das Bepflanzen. Wenn du dich für die zweite Variante entscheidest, decke die Fläche zuerst mit Zeitungspapier oder Pappe ab und begrenze die Beete. Mische Erde mit Kompost und Sand und verteile dies dick auf der Fläche. Nun kann es losgehen mit Schritt 3.

 Schritt 3: Kräuter auswählen

Auswahl an Gartenkräutern

Auswahl an Gartenkräutern Foto: ©Alex Sipetyy – stock.adobe.com

Nachdem du nun den perfekten Standort gefunden und den Boden vorbereiten hast, geht es an die Auswahl der Kräuter. Besonders die Ausrichtung deines Standorts zur Sonne hat einen enormen Einfluss auf die Wahl deiner Kräuter. Wenn du Kräuter auf der Fensterbank oder auf dem Balkon pflanzt, finde die Nordseite und überlege wo deine Kräuter stehen würden. Gehe danach die Tabelle unter der Überschrift „Übersicht der Kräuter und ihrer Bedürfnisse“ durch und schaue, welche Kräuter deinen Standort mögen. Suche dir davon die aus, die du am liebsten verwenden möchtest.

Als nächstes stellt sich die Frage, ob du sie am besten vorgezogen im Topf kaufen oder deine Kräuter aus Samen selbst ziehen solltest. Beides hat Vor- und Nachteile. Wenn du wenig Platz oder Erfahrung hast, mag es zu Anfang einfacher sein fertige Kräuter im Topf zu kaufen. Achte dabei bitte auf Qualität. Im Discounter verkaufte Kräuter sind oft in mangelhafter Erde gepflanzt und nicht darauf ausgelegt, sehr lange zu halten. Stabilere Pflanzen kannst du im Blumenfachmarkt kaufen. Gerade bei der Erstbepflanzung kann sich das lohnen. Aber vielleicht hast du auch einen Nachbarn oder Freund, der bereits einen eigenen Kräutergarten hat. Viele Kräuter lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren. Das funktioniert, indem man sie ca. 5 cm unter der Spitze abschneidet und die unteren Blätter abzupft. Dann einfach das Ende in gute Erde stecken und warten bis diese angewachsen sind. Wenn du Stecklinge von einer starken Pflanze bekommst, sind die Chancen hoch eine gesunde kleine Pflanze zu erhalten.

Wenn du Zeit und Platz hast, kannst du auch gerne Kräuter säen und im März oder April vorziehen. Auch beim Vorziehen musst du darauf achten, dass sich kein Wasser in der Erde staut, da die Samen sonst leicht schimmeln. Wenn die Pflänzchen einige Zentimeter groß sind, kannst du sie im März an frostfreien Tagen zum Abhärten schon an die frische Luft stellen. Dann gewöhnen sie sich an das Klima draußen und werden stärker. In der Nacht musst du sie aber noch reinnehmen.

Schritt 4: Pflanzen

Einpflanzen von Basilikum

Ist der Boden vorbereitet und die Kräuterpflanzen ausgewählt, können die Kräuter eingepflanzt werden Foto: ©nazarovsergey – stock.adobe.com

Nun kann es ans Pflanzen gehen. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Selbst bei winterharten Kräutern ist es empfehlenswert den letzten Frost abzuwarten, bis du die vorgezogenen oder gekauften Kräuter einpflanzt. Die jungen, frischen Pflänzchen sind noch etwas anfälliger für Kälte, als die schon einen Sommer alten. Der beste Zeitpunkt ist in den allermeisten Gegenden Ende April bis Anfang Mai. Nachdem du die Kräuter sogfältig ausgewählt hast, ist jetzt nochmal der Moment, den Boden gegebenenfalls an die Wünsche deines Krauts anzupassen. Dafür steht das letzte Drittel in deinem Topf oder Beet zur Verfügung. Wenn dein Kraut zum Beispiel besonders kalkhaltigen Boden liebt, gib jetzt in der letzten Schicht Kalk in den Boden oder erhöhe nochmal den Anteil des Sands in der obersten Schicht. Platziere nun alle Kräuter auf dem Beet oder dem Kübel und überprüfe, ob alle Kräuter genug Platz haben. Denke auch kurz darüber nach, ob die hochwachsenden Kräuter so stehen, dass sie die flachwachsenden nicht verdecken und ihnen die Sonne klauen.

Wenn dir die Bepflanzung so gefällt, nimm die Kräuter aus den Pflanzgefäßen und setze sie vorsichtig in die Erdlöcher. Gieße sie nun an und überdecke die Wurzeln mit Erde. Jetzt kannst du dir das erste Mal deinen Kräutergarten in grün anschauen. Halte einen Moment inne und genieße den Erfolg!

Schritt 5: Pflegen und Ernten

Nachdem du viel Mühe in die Vorbereitung deines Kräutergartens gesteckt hast, möchtest du natürlich auch, dass er wächst und gedeiht. Das erfordert ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Pflege. Hier ein paar Pflegetipps, die du regelmäßig in deinem Kräutergarten umsetzen solltest:

  • Behalte im Blick, dass deine Kräuter das Wasser bekommen, was sie zum Wachsen benötigen. Das variiert bei den verschiedenen Kräutern. Mediterrane Kräuter brauchen meist weniger Wasser als Kräuter, die ursprünglich auf Wiesen und in Wäldern gewachsen sind. Vermeide jedoch auf jeden Fall Staunässe! Gießen Sie nach Bedarf mit einer Gießkanne oder einer Gartenbrause. Optimal ist auch ein Schlauchregner oder Sprühregner.
  • Braune und vertrocknete Zweige unbedingt abknipsen.
  • Überprüfe deine Kräuter regelmäßig auf Schädlingsbefall. Falls eine Pflanze kränkelt, erkundige dich nach der geeigneten natürlichen Gegenmaßnahme. Eine starke Pflanze wird wahrscheinlich nicht von Schädlingen befallen. Gegebenenfalls ist das dann ein Zeichen für den falschen Standort des Krauts. Manchmal reicht es aber auch, das Kraut mit Wasser abzuspritzen und runterzuschneiden. Oft ist die nächste Generation der Blätter der Pflanze stärker und Schädlinge haben schlechte Chancen.

Die Ernte von Kräutern ist auch ein Teil der Pflege. Kräuter lieben es zurückgeschnitten zu werden und treiben in den meisten Fällen danach stärker aus. Wenn du also starke Kräuter haben möchtest, ISS SIE!

Geerntete Kräuter

Der Lohn der Mühe – geerntete Kräuter Foto: ©exclusive-design – stock.adobe.com

Bei der Ernte gibt es jedoch auch einiges zu beachten. Nicht jedes Kraut mag es, wenn man es einfach mit der Schere zurückschneidet. Bei manchen solltest du besser die Blätter abzupfen und bei anderen kannst du die kompletten Zweige abbrechen. Im folgenden Teil gehen wir nun auf ein paar verschiedene Kräuter ein. Dort findest du auch Hinweise zur Ernte der Kräuter.

Welche Kräuter sind gute Nachbarn?

Du kannst die Kräuter nach verschiedenen Kriterien kombinieren. Nach gleichen Licht- oder Bodenbedürfnissen, ob sie einjährig oder mehrjährig sind. Du kannst Kräuter auch mit Gemüsesorten wie Tomaten, Chili oder Salatsorten und sogar Obst wie Erdbeeren zusammenstellen oder -pflanzen. Wenn die richtigen Pflanzen zusammen stehen (in Töpfen oder auf dem Beet), begünstigen sie sich gegenseitig. Hier eine kleine Übersicht.

Einjährige Kräuter, die gut zusammen wachsen, sind: Majoran, Petersilie, Gartenkresse, Dill, Kerbel.

Mehrjährige Kräuter, die sich gut vertragen: Zitronenmelisse, Bohnenkraut, Oregano, Salbei.

Mediterrane Pflanzen: Echter Lavendel kommt gut mit Salbei, Bohnenkraut, Currykraut und Thymian aus, da sie alle ähnliche Ansprüche an ihren Standort stellen.

Ein gutes Quartett sind auch Thymian, Fenchel, Estragon und Koriander.

Borretsch wächst gut zwischen Gemüsesorten wie Gurken, Zucchini, Kohl und auch Erdbeeren.

Salbei und Zitronenmelisse sind gute Nachbarn, die sich mit fast allen Kräutern gut vertragen.

Wuchernde Pflanzen brauchen mehr Platz und sollten nicht zusammen mit anderen stehen. Dazu gehören: Ysop, Liebstöckel, Borretsch und Lorbeer.

Schlecht vertragen sich zum Beispiel: Majoran und Thymian.

Fazit

Der Aufwand einen Kräutergarten anzulegen ist überschaubar. Dafür ist der Nutzen umso größer. Somit sollte jeder Gartenliebhaber in seinem Garten einen kleinen Bereich schaffen, um diese nützlichen Pflanzen anzubauen. So haben Sie zum Kochen, aber auch für andere Zwecke stets frische Kräuter.

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